"Kunstanspruch heißt: viel Arbeit (Orchesterstück mit 100000 Noten...), Originalität der Musiksprache, subjektive Notwendigkeit, Abwesenheit von kommerziellen Interessen."
Das ganze Dilemma der Kunsttheorie in einem Satz.
#musik #nmz #kunst.
#philosophieInwiefern Dilemma?
May 11, 2025 18:27Vielleicht ist es für den Autor auch keines, aber einerseits sehe ich keine sinnvollen Kriterien für Kunst, andererseits fühlt er die Notwendigkeit, welche zu nennen.
Es geht übrigens darum, dass die GEMA für ihre Abrechnungspraxis den Unterschied U/E-Musik aufheben will.
Prinzipiell finde ich es ja gut, wenn er versucht, Kriterien für Kunst aufzustellen.
Man muss sich halt fragen, warum es nicht möglich ist und was dann daraus folgt.
(Morris Weitz hat gesagt, es gäbe keine Kriterien und gleichzeitig darauf bestanden, es gäbe dennoch Kunst. - Das hält nicht.)
Mindestens kame analog zu T. Williamson "Knowledge first" in Betracht, Kunst als Primitivum zu sehen. Wir wissen alle, es gibt Kunst, "We know it when we see it". Damit lassen sich aber kaum Juryurteile begründen.
Wer ist T. Williamson?
Hat er gesagt: "We know it, when we see it."?
Timothy Williamson hat in seinem Buch "Knowledge and its Limits" das scheitern der Definitionsversuche von "Wissen" behandelt. Er schlägt vor, Wissen als Elementarbegriff zu sehen. "Wissen" gibt es einfach, wir analysieren es nicht weiter reduktiv. Stattdessen erklären wir andere Begriffe, indem wir
Aha, und siehst Du da einen Bezug zur Kunst? Wenn ja, wie etwa?
Wir erkennen doch Kunst wenn wir sie sehen. Wir verstehen uns doch, wenn wir über Kunst sprechen. Wir haben doch eine ziemlich genaue Vorstellung der Extension von "Kunst". Genauso gut oder schlecht wie bei anderen Begriffen wie "Wissen" oder "Gerechtigkeit". Was ist dann so schwer, Kunst einfach
Wenn das eine Argumentation von Williamson wäre, dann hielte ich sie für problematisch.
a) sie ist in einem allgemeinen Sinne tautologisch. Denn das könnte man von allen Begriffen sagen.
b) was wir unter Kunst verstehen, ist von Wissen, Bildung und Kultur abhängig.
Eine so allgemeine Vorstellung taugt vor allem nicht zu einem kritischen, klassifikatorischen Vorgehen. D.h. der Unterscheidung von Kunst und Nichtkunst.
1958 hatte W. E. Kennick den 'Warehouse Test' vorgeschlagen. Studenten sollten in ein Kaufhaus gehen und alles herausbringen, was Kunst ist.
Das war 1958 vielleicht gerade noch möglich, aber heutzutage kaum mehr. Danto hatte diesbzgl. unter Verweis auf die Brillo-Boxen Kennick kritisiert.